Locker bleiben im unteren Rückenbereich


Fast jeder hat es schon einmal erlebt: Ein Ziehen und/oder Schmerzen im unteren Rückenbereich, oberhalb des Gesäßes. Dabei können die Schmerzen auch in die Umgebung oder gar ins Bein ausstrahlen.

Tatsächlich ist die Region um die Lendenwirbelsäule (LWS) und das Becken am häufigsten betroffen. Das liegt daran, dass die Muskeln in dieser Gegend durch Überbelastung sehr stark beansprucht werden, sich eher verkürzen und verspannen. Außerdem kann es durch schwere körperliche Arbeit, die nicht rückengerecht ausgeführt wird, auch zu Bandscheibenvorfällen und einem „Hexenschuss“ kommen.

Krankhaft oder harmlos?

Die Abklärung der Ursache von Rückenbeschwerden sollte in jedem Fall durch einen Arzt erfolgen!
Beschwerden am Rücken werden allgemein in spezifische und unspezifische (nichtspezifische) Rückenschmerzen unterteilt.
Spezifisch ist ein Schmerz, wenn eine Erkrankung oder Verformung der Wirbelsäule oder ein entzündlicher Prozess an Muskeln und Bändern vorliegt. Dies kann durch bestimmte Bewegungstests und bildgebende Verfahren (MRT, Röntgen etc.) festgestellt werden.

Weitaus häufiger kommt es aber zu unspezifischen Beschwerden, einer harmlosen, vorübergehenden Gesundheitstörung. Hier liegt die Ursache in Verspannungen, Verkürzungen, Überdehnungen und Reizungen der Muskulatur im unteren Rückenbereich. Ebenso können die Faszien (Muskelhäute) durch mangelnde Bewegung verkleben.
Am meisten betroffen ist die Altersgruppe zwischen 30 – 50 Jahren. Wobei auch ältere Menschen und sogar Jugendliche und Studenten über Beschwerden klagen. Schuld daran sind:

  • Mangelnde und einseitige Bewegung
  • Schwere körperliche Belastung
  • Falsches Bücken
  • Übergewicht
  • Schwangerschaft
  • Stress
  • Langes SitzenMangelnde und einseitige Bewegung
  • Schwere körperliche Belastung
  • Falsches Bücken
  • Übergewicht
  • Schwangerschaft
  • Stress
  • Langes Sitzen

Letzteres ist nach meiner Erfahrung der häufigste Grund für Beschwerden im unteren Rücken. Durch das ständige Anwinkeln der Beine verkürzt sich der Hüftbeugemuskel (M. Iliopsoas), der den Oberschenkel mit dem unteren Rücken verbindet und für Stabilität im Rumpfbereich sorgt. Dieser verkürzte Muskel zieht den Oberkörper nach vorne. Um aber gerade stehen zu können, ziehen wir den Oberkörper wieder nach hinten. So entsteht ein ständiger Druck auf die Wirbelgelenke und damit auch auf die Bandscheiben. Außerdem verspannt sich die umliegende Muskulatur, was sich dann widerum in Schmerzen äußert.

Was tun bei Beschwerden im unteren Rücken?

Abhilfe bei unspezifischen Beschwerden schafft eine Dehnung der Bauchmuskeln und Hüftbeuger.Wenn Dehnen nicht hilft, könnte es sich um eine Muskelblockade handeln, die mitunter sanft gelöst werden kann.

Sind die Beschwerden stressbedingt, kann ein Wellnesstag, ein angenehmes Enstpannungsbad oder eine Massage in Verbindung mit einer Wärmeannwendung wahre Wunder bewirken.

Sind die Beschwerden sehr stark oder schon chronisch, können Physiotherapeuten, Chiropraktiker oder Osteopathen weiterhelfen.

Eine gute Methode um einen bewussteren Umgang mit dem Körper zu lernen ist auch auch die Rückenschule. Rückenschulkurse werden von der Krankenkasse bezuschusst.